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Qwstion Bananatex behind the scenes

Behind the scenes
27.11.2018
Von Marius
5 min Lesezeit

Das Projekt

QWSTION wurde dank unserem im April 2018 lancierten Projekt “Mit viel Herzblut” auf uns aufmerksam. Schnell war klar, dieses Projekt hat das Potential etwas ganz spezielles zu werden. Die Art und Weise wie QWSTION ihre Produkte entwickelt gefiel uns sehr und obwohl wir den Brand kannten, war uns nicht klar, wie weit das Team in Bezug auf Nachhaltigkeit, Qualität und Funktion geht. 

Nur wenige Wochen nach dem ersten Treffen standen wir am Flughafen und die Journey startete. Obwohl wir uns sehr intensiv mit der Materie befassten, war es für uns mehr als ein Dreh, es war ein Eintauchen in eine neue Welt. 

Eine ganze Supply Chain besuchen und dokumentieren, kein alltägliches Briefing.

Briefing «Vertrauen»

Matthias, Christian und Marianne von QWSTION schenkten uns viel Vertrauen. “Ihr werdet dann selbst sehen, was der richtige Weg ist” hörten wir mehr als einmal. Das ist wunderbar und gleichzeitig auch genauso erwartungsvoll.

Produktionszeit

Zwei Wochen dauerte unsere Reise. HongKong, China, Taiwan und die Philippinen, insgesamt 8 Flüge. Um die Logistik vor Ort kümmerte sich QWSTION und ihre Partner. Effizient wurden wir von einer Location zur nächsten gebracht. Wir wurden vorgestellt, haben uns umgesehen, einen Drehplan und eine Shotliste für die jeweiligen Szenen erstellt und schon waren wir am filmen. Gleichzeitig nutze das Team von QWSTION die Zeit letzte Details der laufenden Produktion zu besprechen.

Das Produkt und das Material

Rollpack, so heisst die neue Tasche. Mit einem neu entwickelten Garn entstand ein neuer Stoff und daraus eine neue Kollektion – abgeleitet von den Materialeigenschaften. Die Faser aus der Abaca Pflanze gab es bereits, allerdings nicht als Stoff. QWSTION entwickelte fast 3 Jahre mit ihren Partnern an dieser Innovation und wir haben selbst erlebt, wie viel Involvement und Herzblut es von allen Beteiligten abverlangt hat. Es ist schön zu sehen was möglich ist, wenn Menschen an ein gemeinsames Ziel glauben und es ist noch schöner, wenn dies ein nachhaltiges Ziel ist.

Produktion

Kamera | Optiken

Wir haben mit zwei Canon EOS C200 Cinema Kameras gefilmt. Auch bei dieser Produktion wollten wir den Dual Pixel Autofokus nutzen und entschieden uns deshalb für die Canon EF Optiken. Mit dabei hatten wir ein Set von 10 bis 200mm, wobei wir meistens mit den Primes 24, 35, 50 und 85mm filmten. Die Kameras sind sparsam, mit nur 3 Akkus pro Person konnten wir ohne Sorgen einen ganzen Drehtag bewältigen. Auch die hohen Temperaturen von über 40°C machten den Kameras nicht zu schaffen – ganz anders war es bei uns. Die Produktionstage waren sehr Intensiv, auf allen Ebenen.

Gimbal

Eine echte Revolution ist die Kombination der DJI Ronin-S mit der C200. Dank dem abnehmbaren Touchscreen konnten wir mit einem längeren Kabel das original Display so platzieren, dass wir während einer Aufnahme die Focus-Area verschieben konnten. Dies auf einem so kompakten Gimbal mit so einer Kamera ist bemerkenswert.

RAW

Wir entschieden uns in RAW, 4K und 50p zu drehen, primär nicht wegen 50p realtime, sondern wegen der Möglichkeit Slow-Motion als Stilmittel nutzen zu können. Cinema RAW Light erlaubte uns, uns auf Szene und Aktion zu konzentrieren ohne auf den Weissabgleich achten zu müssen. Gerade bei dieser dokumentarischen Produktionsweise war dies sehr angenehm. Die grossen Datenmengen konnten wir mit einer Sammlung von cFast Karten und genügend Harddisks/SSD’s gut bewältigen.

Einzig die Interviews drehten wir mit MXF (XF-AVC, H.264, 8Bit). Für die kurzen Sequenzen war dies ausreichend und bei 9 langen Interviews wären wir mit den Daten dann doch an unsere mobilen Grenzen gestossen.

Sound

Es war uns wichtig die Atmosphäre auch auf der akustischen Ebene zu transportieren. So nahmen wir wenn immer möglich den Original-Ton mit auf. Dieser war auch die Grundlage für ein dezentes Sound-Design. Die Interviews nahmen wir mit kleinen Rode NTG-1 Shotgun Mic’s auf.

Licht

Der Licht-Kit war minimalistisch. Wir hatten lediglich zwei kleine Aladdin A-Lite’s und zwei Reflektoren dabei. Wir nutzen wo immer möglich das natürliche Licht und wählten Position und Winkel entsprechend lokalen Verhältnissen. Logistisch wäre ein grösseres Setup nicht möglich gewesen.

Schnitt

Der Schnitt erfolgte über einen Zeitraum von rund einem Monat mit Adobe Premiere Pro. Wir nutzten den Proxy Workflow mit den in den C200 Kameras erstellten MXF Proxy Files. In den zwei Wochen entstanden rund 10 TB (> 20h) Material.

Die Grosse Herausforderung war die Entwicklung der Storyline. Wir wollten nicht linear die Geschichte anhand der Herstellung erzählen sondern den Zuschauer am Anfang eine Art Übersicht geben welche dann einen Spannungsbogen aufbauen soll. Schnell war klar, es wird kein kurzer Film.

Grading

Nach dem Picture Lock nahmen wir die Timeline via XML zu DaVinci Resolve für die Entwicklung des RAW-Materials. Obwohl wir Tests mit Cinema RAW Light gemacht hatten, waren wir gespannt was sich aus dem gedrehten Material rauskitzeln lässt. Die Möglichkeit, vor dem eigentlichen Grading-Baum, die Basics auf so eine schnelle und einfache Art zu korrigieren stellte sich als echter Gewinn heraus. Schnell waren Shots angeglichen, bezüglich Helligkeit und Weissabgleich korrigiert. Das Verhalten war natürlich und intuitiv. Auch die Performance auf den neuen iMac Pro’s ist sehr angenehm. 

Musik | Sound Design

Die Musik hat unser Freund und Komponist Michael Ricar produziert. Auch er hat sich in die Thematik gestürzt und ein Sound entwickelt, welcher die auf’s wesentlich reduzierte Haltung von QWSTION widerspiegelt. Wir nutzten Stilelemente von längeren Filmen und verzichteten in gewissen Passagen ganz auf die Musik. So entstand eine musikalische Ebene, welche nicht nur die Story trägt, sondern auch die Emotion stützt.

Fotografie und Content Kit

Zusätzlich zum Hauptfilm erstellten wir einen umfangreichen Kit von kurzen Loops, Trailers, Insta-Posts und Moving-Headers. Ausserdem fingen wir sämtliche Szenen und Momente auch noch fotografisch ein. So wurden unsere Fotos auch Teil des Presse-Kits.

Erklärfilm – Roll Pack

Danke

Es ist ein grosses Privileg auf diese Art – auf unsere Art – nicht nur eine funktionierende Firma zu haben, sondern das Vertrauen zu kriegen, solche Stories zu erzählen. Unsere Passion sind die bewegten Bilder, aber nur dann, wenn sie auch etwas Nachhaltiges bewirken, etwas Sinnvolles unterstützen und so, auch wenn nur im kleinen Rahmen, etwas bewegen können.

Danke Matthais, Christian, Marianne und dem gesamten Team von QWSTION, dass ihr uns diesen Einblick gegeben habt.

Der Film

Das Projekt

Bananatex – A textile (R)evolution

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